23. April 2024

Herbst im Lessingplatz

Der Herbst hält mit Nachdruck Einzug. Bunte Blätter fallen in Unmengen auf Wiesen, Wege, Spielplatzgeräte, sowie auf bunte Sammlungen von Kronkorken und Zigarettenkippen.

Die Stadt gibt sich seit einiger Zeit größte Mühe. Mit Regelmäßigkeit dröhnen alle paar Wochen morgens ab Sieben ein bis zwei Laubbläser durch den Lessingplatz, sammeln dabei auch den meisten Unrat mit auf. Auch sonst hat sich gefühlt die Leerungsfrequenz der Mülleimer stark gesteigert und werden Gebüsche und Unterholz öfter nach Liegengelassenem abgesucht. Mich freut das natürlich außerordentlich, schließlich sieht das Fleckchen Natur immer mehr wie eine kleine Naherholungszone aus.

Nur eine Plage, die schaffen selbst die Laubsauger und der beste Rechen nicht: Kronkorken und Kippenstummel. Vor allem an einer wohl bekannten Stelle im Park, die bis spät in die Nacht und bei Wind und Wetter noch ploppend und und leise scherbelnd frequentiert wird, sammeln sich bunte Häufchen verschiedenster Marken. Einen Mülleimer gibt es direkt dort, jedoch ist es von den Bänken und Tischen einfach zu weit bis dahin. Die teer-schweren Kippen und Kronkorken, die aus demselben Material zu bestehen scheinen wie Thors Hammer, schaffen es nicht bis dahin. Festgetreten im Boden warten sie darauf, von Sedimenten aus verrottenden Laubblättern und Erde verschüttet zu werden, bereit für die nächste Lage an Deckeln.

Doch auch abgesehen von diesem Ort: auf dem Sonnenberg sind vor allem die Kippen eine echte Plage. Mit dem Greifer kaum aufsammelbar stecken sie irgendwo zwischen den Ritzen von Pflastersteinen, sammeln sich in Gullis oder klemmen in jeder Ritze. Zeit bis zur Verrottung? Geschätzt 10 – 15 Jahre, wobei die Giftstoffe aus dem Filter wieder in die Umwelt gelangen.

Eine Lösung für das Problem habe ich nicht so recht. Selbst wenn es Strafen gäbe, wie z.B. in Essen (100 € für eine achtlos weggeworfene Kippe), so würde immer noch das Personal fehlen, das diese Verstöße feststellt und ahndet. Auf das Liegenlassen von Hundehaufen gibt es in Chemnitz schließlich schon eine Strafe von 100 € (in Plauen sogar 1000 € – vielleicht wäre das abschreckend genug?) – aber haben Sie je jemanden gesehen, der diese auch bekommen hat?

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